Einsam
Ich gehe an dir vorbei, du bist mir hundertmal in meinen Träumen begegnet. Du bist der, den ich ein Lebenlang gesucht habe. Mein Herz klopft wie rasend, meine Knie zittern, mir wird heiss und kalt. In mir schreit eine Stimme; bleib doch stehen, schau mich an. Warum spürst du nicht, was ich fühle, warum siehst du mich nicht? Liebe muss man doch spüren, es ist eine so starke Kraft, so stark, dass meine Seele schmerzt, dass meine Brust fast zerreisst. Du müsstest es doch spüren und erkennen. Doch du spürst nichts, du gehst vorbei, du siehst mich nicht, du beachtest mich nicht. Du hast meine Liebe nicht gesehen, meinen stummen Schrei nicht gehört, warum?
Trennung
Ich habe dir die Hand gereicht, doch du hast sie nicht genommen.
Du hast dich weit von mir entfernt, bist nicht zurück gekommen.
Warum bist du nur fortgezogen in dein Schneckenhaus?
Warum schliesst du mich aus?
Warum gehst du allein jetzt deine Wege
Warum darf ich nicht mit dir gehn?
Hast eine andre Hand genommen
wirst du jetzt mit ihr weiter ziehn’.
Verstehst du dass ich weine?
Deine Hand hält noch die meine, doch dein Herz ist nicht mehr hier.
Warum bist du, noch da, geh doch zu ihr.
Es ist nicht gut, wenn du dich teilen musst,
es tut nur weh und quält uns beide sehr.
Verstehst du, dass ich weine, obwohl ich lachend vor dir steh.
Verstehst du, dass mein Herz zerbricht, obwohl ich sage, geh.
Dort wo dein Schatz ist, ist dein Herz, drum bitte geh.
Angst
Die Angst, sie schleicht in meinen Raum, sie kriecht an mir hoch, wie eine Spinne.
Mein Herz zieht sich zusammen, mein Atem wird flach.
Ein Stein, so schwer wie Blei, liegt auf meiner Brust.
Ich möchte schreien, doch eine unsichtbare Hand legt sich auf meinen Mund.
Meine Augen suchen Hilfe, doch niemand kann mir helfen, niemand versteht meine Angst.
Ich möchte im Erdboden versinken, möchte lieber tot sein, der Tod wäre die Erlösung.
Ich habe angst vor der Angst.
Zärtlichkeit
Du verstehst mich auch ohne Worte.
Du suchst mich mit den Augen,
meine Augen geben dir Antwort.
Wir brauchen so wenig.
Das ist unsere Zärtlichkeit,
die mehr sagt als tausend Worte.
Abschied
Mutter du bist nun gegangen, in ein fernes, fremdes Land. Hast allein uns all gelassen, reichst uns niemals mehr die Hand.
Traurig sind wir und verzweifelt, weinen sehr um dein Verlust. Kummer plagt uns und auch Sorgen, fast zerreisst es uns die Brust.
Viel zu schnell bist du gegangen, lässt uns all zu früh allein, bräuchten dich und deine Liebe, für ein schön gemütlich Heim.
Doch wie kann ich weinen, trauern, sollte nicht ich fröhlich sein? Nie mehr musst du Schmerzen leiden, droben in dem neuen Heim.
Hilf mir Gott, dass ich ertrage, diese neue, schwere Last, wie Maria unsre Mutter, dieses Los getragen hat.